Online-Bürgerbeteiligung und Evaluierung haben insbesondere im Bereich Uslar/ Dassel neuen Ansatz gebracht.

Joachim Stünkel (CDU)

Northeim – Die Organisation des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) obliegt in Niedersachsen den Landkreisen/ kreisfreien Städten oder den Verkehrsverbünden, zu denen sich die Kommu- nen zusammenschließen können. In Südniedersachsen ist dies der Zweckverkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN), in welchem, neben den Landkreisen Holzminden und Göttingen, auch der Landkreis Northeim Mitglied ist. Im Rahmen der Planung der Netze und Buslinien ist durch diesen ein Nahverkehrsplan aufzustellen und zu beschließen. Der erste Entwurf hierfür ist nun am vergangenen Dienstag im Ausschuss für Wirtschaft und Kreisentwicklung vorgestellt worden.

Erstmalig ist die Planung für den Nahverkehrsplan öffentlich in einem Ausschuss vorgestellt und dessen Erstellungsgrundlagen ausführlich vorgestellt worden. So wurde zum ersten Mal die Möglichkeit einer online-Bürgerbeteiligung im Vorfeld der Planerstellung geschaffen und die daraus folgenden Ergebnisse eingearbeitet. Auf entsprechenden Anregungen beruht bspw. der Vorschlag, die Städte Uslar, Dassel und Einbeck mit der neuen Linie 255 direkt zu verbinden: „Wir begrüßen die neue Beteiligungsform der Bürgerinnen und Bürger über Onlineformate ausdrücklich. Die neue Linie 255 verbindet Uslar und Dassel über den Solling und schafft auch eine Verbindung nach Einbeck, die für die Schülerbeförderung, Arbeitnehmer und Urlauber von Bedeutung ist und bestehende Bedarfe besser abdeckt“, erklärt der Kreistagsabgeordnete Joachim Stünkel (CDU). Die Verbindung zwischen Dassel und Uslar durch den Solling war auf Anregung der Kreistagsgruppe bereits einmal hinsichtlich der Einrichtung eines so genannten on demand-Verkehres überprüft worden. Die nun geplante Verbindung mit einer regelmäßigen Taktung ist eine erfreuliche Steigerung dieser Idee. Allerdings sehe man in diesem Bereich auch den Bedarf einer besseren Verbindung zwischen Uslar und Moringen. Auf Nachfrage zu den Umsetzungsaussichten einer solchen Verbindung im Ausschuss wurde eine Prüfung und Vorstellung des Ergebnisses zugesagt.

Auch in einem weiteren Bereich handelt es sich um eine „Premiere“ bei einem Nahverkehrsplan; zum ersten Mal wird dieser vom ZVSN und der Stadt Göttingen zusammen aufgestellt und abgestimmt. „Wir begrüßen diese Kooperation zwischen den Landkreisen Northeim, Holzminden sowie Göttingen mit der Stadt Göttingen. Die Frage von bedarfsgerecht organisiertem ÖPNV endet in Südniedersachsen nicht an kommunalen Grenzen, sondern muss ganzheitlich gedacht werden“, meint der Kreistagsabgeordnete Alexander Kloss (Die Unabhängigen).
Bevor der Nahverkehrsplan im Oktober diesen Jahres noch fertiggestellt und beschlossen wird, geht es im Juni noch einmal in eine Beteiligungsrunde bzw. die offizielle Anhörung der Städte und Gemeinden zu diesem Thema.“